Frankfurt Main: Übersteuert der Milieuschutz den Klimaschutz?

In der Praxis zeigt sich hingegen, wie groß die Kluft zwischen Wollen und Können sein kann. Peter Paul Thoma, Energieeffizienzexperte und Inhaber des ppt Ingenieur- & Sachverständigenbüros, greift einen Fall auf, wo der Milieuschutz den Klimaschutz ausbremst.

Das Fallbespiel finden Sie dazu in der aktuellen Ausgabe des Magazins der Eigentümerschutzgemeinschaft für privates Eigentum Haus & Grund e. V. Frankfurt.
Lesen Sie von einem Hauseigentümer, der gewillt ist, energetisch zu sanieren und an rechtlichen Vorgaben scheitert. Eine Kostenaufstellung für die Sanierung nach GEG Mindeststandard und nach KfW 70 Effizienzhaus illustriert beide Investitionsvolumina.

Diverse Interessenlagen kommen derzeit nicht zusammen

Immer wieder beklagen sanierungswillige Immobilieneigentümer den Konflikt zwischen gesetzlichen Anforderungen und Milieuschutz: Einerseits ist es bundes- und kommunalpolitische Absicht, die energetische Qualität von Gebäuden zu verbessern und sie zukunftsfit zu machen. (Siehe Gebäudeenergiegesetz.) Andererseits ringen vor allem (Groß)Städte darum, sanierungsbedingte Verdrängungseffekte der ansässigen Wohnbevölkerung zu begrenzen. (Stichwort: Gentrifizierung.) Steuerndes Instrument ist hier die Milieuschutzsatzung. In der Praxis angewandt, erweist sich dieses oft als Sanierungsbremse.

Für Frankfurt/ Main sind folgende Stadtteile als Milieuschutzgebiete definiert:

• Dornbuschsiedlung
• Alt-Eschersheim
• Anne-Frank-Siedlung
• Am Oberschelder Weg
• Östliches Gallus
• Westliche Riederwaldsiedlung
• Dichterviertel
• Bockenheim
• Nordend-Mitte
• Berger Straße
• Westliches Ostend
• Gutleutviertel
• Sachsenhausen-Nord
• Nordend-Süd