„Energiesparen ist sexy“

Künftig will das Unternehmen die Abwärme seiner Kühlhäuser als kostenlosen Energieträger zur Beheizung der Gebäude nutzen. Die Tipps und Ideen zur Umsetzung kamen von einem unabhängigen Energieeffizienzberater: Dipl.-Ing. Peter Paul Thoma von der "ppt Energieberatung" in Frankfurt hat sich zunächst umgesehen, die energetischen Mängel erfasst und konkrete Einsparmaßnahmen mit Wirtschaftlichkeitsberechnungen vorgeschlagen.
Thoma ist für das Installations- und Heizungsbauhandwerk bei der Handwerkskammer Rhein-Main vereidigt. Gleichzeitig ist er bei der Beraterbörse der KfW als Energieberater gelistet und berät kleine und mittelständige Unternehmen in Fragen der betrieblichen und privaten Energieverbrauchsminderung. Deshalb informierte Thoma das Unternehmen auch über Fördermöglichkeiten und günstige staatliche Kredite.

Als der Vorstand der BÄKO im Jahr 2010 die Modernisierung und Erweiterung des Standorts in Edingen-Neckarhausen beschloss, war die deutliche Reduzierung des Energiebedarfs der Nutzfläche durch neue und klimafreundliche Technologien eine wesentliche Planungsvorgabe. Vor allem die energieintensive Lagerung der Waren sollte effizienter gestaltet werden. 90 Prozent des gesamten Energiebedarfs entfallen auf die Klimatisierung (Kühlen und Heizen) der Lagerflächen, welcher sich durch den geplanten Anbau des Tiefkühllager nochmals steigern würde. Gleichzeitig gilt es weiterhin, die großen Büro und Verkaufsflächen zu beheizen.

Um alle wirtschaftlich sinnvollen Energieeinsparpotenziale zu indentifizieren, entschied sich der Vorstand für eine Energieeffizienzberatung der KfW für kleine und mittelständige Unternehmen. Die Beratung wird mit bis zu 80 Prozent bezuschusst und ausschließlich von KfW-zertifizierten Energieberatern durchgeführt.

Auf Basis der Daten entschied man sich für das folgende Konzept: Die bei der Kühlung der Lagerhallen entstehende Abwärme ging bislang ungenutzt an die Umgebung verloren. Diese bereits vorhandene Energiequelle wird künftig direkt zur Beheizung der Lager und Büroräume genutzt. Dafür wird die Wärme in einen unterirdischen Pufferspeicher eingespeist und mittes Wärmepumpe bei Bedarf an den Heizkreis zugeführt. Diese Form der Energierückgewinnung wird ganzjährig genutzt und ermöglicht bis zu 90 Prozent des aktuellen Heizbedarfs zu decken.
Eine weitere Möglichkeit den Energiebedarf zu senken, besteht durch den Austausch des Kühlmittels und die bisherige Lagerbeleuchtung auf moderne EVG-Lampen um gerüstet.

Die jährlichen Energieeinsparungen werden dann gegenüber dem bisherigen Energiekonzept knapp 1.400 MWh/a betragen.