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in: Karbener Zeitung, Januar 2009
Karben. Frank Langhammer stellt sich in einiger Entfernung zu dem Haus auf, hält seine Infarot-Kamera dem Gebäude entgegen und macht Bilder von vier verschiedenen Seiten. „Wenn die Kamera rote Stellen an der Außenwand aufzeigt, ist das ein schlechtes Zeichen“, sagt der Ingenieur und Mitarbeiter des Thermographen Peter Paul Thoma. Gemeinsam mit dem Energieversorgungsunternehmen Mainova und der Stadt Karben haben sie das Thermographie-Programm gestartet, nachdem die Stadtverordneten es einstimmig beschlossen hatten – eine Aktion, die den Verlust von Wärme an den Hauswänden feststellt.
Seitdem bieten sie den Karbenern an, ihre Immobilien auf diesen Wärmeverlust untersuchen zu lassen. Die Infrarot-Kamera erfasst das ganze Haus. Zeigt sie blaue Stellen auf, ist das positiv. Denn dort ist die Immobilie gut isoliert, die Oberflächentemperatur stimmt, wie Langenhammer erklärt. „Rote stellen hingegen verweisen auf Wärmeverlust“, so der Wärmespezialist. Der Anwohner bekomme einen Brief mit den vier Bildern und einer Auswertung des Wärmezustandes zugeschickt, „ihm wird gezeigt, wo die Wärme hingeht, und ob es sich lohnt, in Wärmeschutz oder neue Heizungen zu investieren“, fügt Energieberater Thoma hinzu. Ins Haus selbst müssen sie dafür nicht. Nur der Garten oder Hof müsste zugängig sein.
Die Außenwände sagten viel darüber aus, wie viel Wärme verloren gehe und wo so genannte Wärmebrücken liefen. Sagt Thoma. Ein Haus müsse nicht unbedingt vollständig neu saniert werden, da es häufig an bestimmen Stellen gut isoliert sei. Um die Untersuchung durchführen zu können, muss das Haus vorher aufgeheizt werden . Am besten ist es für die Untersuchungen, wenn es kalt und bedeckt ist“ erkärt Thoma. Sonne verfälsche das Ergebnis. Dann müsse der Energieberater den Termin verschieben.
Welche Häuser von diesen Wärmeverlusten vor allem betroffen sind, kann Thoma pauschal nicht beantworten, „das ist sehr unterschiedlich“, sagt er. Es gebe Neubauten von 2007, die schlecht isoliert seien, dann aber auch wieder Altbauten mit einer guten Wärmedämmung, berichtet Frank Langhammer. „Das hängt mit der Wirtschaft zusammen“, erklärt Thoma. Es werde an allen Ecken und Enden gespart. Durch die neue Bautechnik könne zudem schnell und billig gebaut werden. „Und da viele heutzutage zwar ein selbstgebautes Haus wollen, dabei aber sparen müssen, entstehen die Mängel“, so der Energieberater.
Häufig liege es an den Details, die zu großen Fehler und Schäden führten, sagt Langhammer. Wenn beispielsweise die Fenster falsch eingebaut worden seien, gehe die Wärme verloren. „Mit der Thermographie-Untersuchung, können wir diese Fehlerquellen feststellen“, so Langhammer.
Solch eine Untersuchung kostet, solange die Aktion der Stadt läuft, 178,50 Euro. Die ersten 50 Karbener hatten das Glück, dass die Mainvova 78.50 Euro davon übernommen hat. „Uns liegt viel am Klimaschutz“, sagt Francisco Rodriguez von Mainova. Gerd Rippen (Grüne). Erster Stadtrat: „Man muss es so lukrativ wie möglich machen, damit es die Bürger interessiert.“ Seitdem die Karbener vor gut zwei Wochen das Angebot erhalten haben, haben sich 55 Bürger dazu angemeldet. Langhammer und Thoma sind seit Mittwoch unterwegs. Gestern hatten sie bereits 20 Häuser untersucht. Die Stadt hat die Aktion, die bis heute geplant war, bis 30. Januar verlängert.
© Ingenieur- & Sachverständigenbüro
Peter Paul Thoma, Bornheimer Landwehr 39, 60385 Frankfurt am Main
Quelle: https://ppt-energieberatung.de/mitteilung/Die_Kamera_sieht_alle_Schw%C3%A4chen
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